Heute erschien in der Fränkischen Landeszeitung ein beinahe halbseitiger Artikel über Freifunk im Landkreis. Darin wird über das Engagement für den Markt Emskirchen, und am Rande auch die Stadt Neustadt an der Aisch berichtet. Das Engagement in der Flüchtlingshilfe findet Erwähnung, ebenso wie die Gegenüberstellung zu Söders „Bayern W-LAN“.
Ich (Tino Dietel) danke Herrn Lauer für das sehr angenehme Interview und die Gelegenheit, über Freifunk zu berichten.
Allen, die nun über diesen Artikel hier, auf dieser Webseite, gelandet sind möchte ich noch folgende weiterführende Informationen geben:
Freifunk in Deutschland
Im ganzen Land gibt es über 300 lokale Freifunkgruppen, die zusammen über 38.000 Zugangspunkte betreiben. In Mittelfranken sind es wenige Tausend, verglichen mit anderen Regionen ist da also noch Potential vorhanden.
Zwar gibt es in Emskirchen und NEA nur wenig aktive Freifunker. In Franken sind es aber durchaus recht viele. Wir treffen uns regelmäßig zum zwanglosen Erfahrungsaustausch und um Interessierte zu informieren.
Für wen und warum überhaupt?
Mancher eine/r mag fragen: „Wieso überhaupt Freifunk? Jeder hat doch heute ein Handy mit Datentarif!“ Wirklich jeder? Es gibt auch in Deutschland Menschen, die sich einen eigenen Internettarif für 20 – 40 € im Monat und einen Handytarif mit üppigem Datenvolumen nicht leisten können. Manche zahlen das aber trotzdem, weil ein Internetzugang heutzutage zur Grundversorgung gehört und wichtig für Bildung und Information ist. Dieses Geld könnte oftmals auch für anderes gut gebraucht werden.
Würden Sie nicht mit ihrem Nachbarn ihren Wasseranschluss teilen, wenn dieser in Not ist? Wie ist es mit einem fremden Besucher, der durstig vor ihrer Türe steht?
Warum dann nicht einen Teil des Internetzuganges?
Touristen aus anderen Ländern freuen sich, die offene Internetzugänge nutzen würden.
In Gaststätten und Biergärten ist ein Hotspot gern genutzt – und die persönlichen Gespräche müssen trotzdem nicht darunter leiden.
Aktuell haben wir im Land viele Flüchtlinge, die für einen Internetzugang sehr dankbar sind, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben, Informationen abzurufen und auch Deutsch zu lernen.
Schließlich ist Freifunk aber noch mehr: Ein offenes Netz in Bürgerhand, gelebt Nachbarschaftshilfe (fällt ein Zugang bei Provider X aus kann man den des Nachbarn bei Provider Y mitnutzen), ein barrierefreier Zugang in die Onlinewelt (keine Vorschaltseiten).
Ist das denn überhaupt sicher? Was ist mit der Störerhaftung?
Diese 2 Fragen allein würden mehrere Seiten erfordern um erschöpfend beantwortet zu werden.
Soviel im Kurzen:
- In Deutschland darf jeder sein WLAN frei geben. – es gibt keine Gesetze, die das verbieten.
- Für Straftaten oder Rechtsverletzungen ist in Deutschland zur Verantwortung zu ziehen, wer sie begeht.
- Der Gesetzgeber hat gerade kürzlich das Telemediengesetz angepasst, um Betreiber offener Netzzugänge rechtlich abzusichern.
- Im Freifunknetz ist es darüber hinaus technisch unmöglich einen einzelnen Anschluss als Quelle einer Aktion zu erkennen. Freifunker sind also auch technisch sicher.
Und meine Bandbreite?
Theoretisch kann ein Zugangspunkt in der Bandbreite beschränkt werden, so dass beispielsweise ein DSL 16.000 nicht vollständig geteilt wird.
Praktisch hat sich aber gezeigt, dass das kaum oder nur an besonderen Standorten notwendig ist.
Wie kann da mitgemacht werden?
Sie können einen Router aufstellen und so einen neuen Zugangspunkt ans Netz bringen. – Wie das geht erfahren Sie hier auf der Seite. Gern helfen dabei auch andere Freifunker/innen.
Sie können, falls sie technisch interessiert sind, helfen unser Netz zu betreiben, die Server zu pflegen, die Firmware weiter zu entwickeln, oder die Webseiten zu aktualisieren.
Wir freuen uns über Spenden, mit denen wir die Infrastruktur finanzieren sowie Projekte für gemeinnützige Zwecke durchführen.
Spenden können Sie beispielsweise auf sichere Weise über unsere Betterplace-Kampagne. Dort erhalten Sie selbstverständlich auch eine Spendenbescheinigung.
Auch Sachspenden (Router für gemeinnützige Zwecke) sind willkommen.
Falls Sie Fragen haben – kontaktieren Sie Freifunk-Emskirchen gern über das Kontakt-Formular.